Handlungsfelder
Foto: UHH/Mentz
Die spezifischen Beiträge einer Volluniversität zu einer nachhaltigen Zukunft entwickelten wir entlang der folgenden vier „Dimensionen“:
1. Die inhaltliche Dimension
Nachhaltigkeit wird hier als Thema der wissenschaftlichen Forschung fokussiert. Wie die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft aussehen kann und wie sie erreicht wird, ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen und Kontroversen aller Disziplinen. Dies beinhaltet Themenfelder wie Klima, Umwelt, Energie und natürliche Ressourcen als auch kulturelles Erbe und geschichtliche Vielfalt, Bildung und Erziehung sowie gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen. An diesen Diskursen beteiligt sich auch die Universität für eine nachhaltige Zukunft.
2. Die reflexiv-wissenschaftskritische Dimension
Die meisten Nachhaltigkeitsprobleme erfordern einen multidisziplinären Zugang. Schließlich ist die wissenschaftliche Erforschung der nachhaltigen Entwicklung selbst kritisch zu reflektieren, allein schon, weil diese nicht im gesellschaftlichen Vakuum, sondern beeinflusst von gesellschaftlichen und politischen Interessen geschieht. Selbstkritische Wissenschaft unterstützt eine nachhaltige Entwicklung, weil sie dazu beiträgt, sich alternativer Denkweisen in der Zukunft nicht zu verschließen, und damit ein wichtiges Gut befördert.
3. Die didaktische Dimension
Akademische Bildung zu vermitteln ist die wirksamste Möglichkeit, wie die Universität als Universität auf die Entwicklung der Gesellschaft Einfluss nehmen und ihre Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft erfüllen kann. Dabei ist zu fragen, wie Studierende zu Bürgern gebildet und ausgebildet werden können, so dass sie im besonderen Maße befähigt sind, die gesellschaftliche Auseinandersetzung über schützenswerte Güter und deren Verwirklichung zu führen. Bildung, in der Mehrdeutigkeit des Wortes, ist ein zentraler Auftrag, doch sollte gefragt werden, wozu Bildung führen soll. In Bezug auf Nachhaltigkeit muss wiederum darüber nachgedacht werden, welche individuellen Fähigkeiten und Denkweisen zu einer Haltung führen können, die eine nachhaltige Zukunft in die eigenen Überlegungen ernsthaft einbezieht.
4. Die institutionelle Dimension
Politische und gesellschaftliche Institutionen, die Teil einer nachhaltigen Entwicklung sind, sollten diese Entwicklung in ihren eigenen Strukturen möglichst authentisch abbilden. Dies scheint einer glaubwürdigen Universität für eine nachhaltige Zukunft mittel- und langfristig angemessen. Wie eine entsprechende Gestaltung und Steuerung der Universität aussehen kann, sollte daher ebenfalls in den Blick genommen werden. Dazu gehört auch und gerade, ihre institutionellen Strukturen selbst zu thematisieren, um zu einer „University for a Sustainable Future“ zu gelangen, die diesen Namen wirklich verdient.