Zukunftswerkstatt „Mobil und Gesund mit dem Fahrrad zur Uni“
27. Oktober 2017, von Tobias Wegener

Foto: KNU/Wegener
Das KNU hat am Mittwoch, den 20.9.2017 im Rahmen der Gesundheitswoche einen Workshop zum Thema „Mobil und gesund mit dem Fahrrad zur Uni“ veranstaltet. Ziel war dabei, umsetzbare Ideen zur Förderung der Fahrradnutzung an der Universität zu entwickeln, z. B. auf dem Weg von und zur Uni. Es wurde dabei die Methode der Zukunftswerkstatt genutzt.
Kritikphase (Phase 1)
- „Man fühlt sich nicht gerade wohl als Radfahrerin an der UHH.“
- „Ist Fahrradfahren überhaupt attraktiv?“
- „Flair von Kopenhagen, Niederlande, Göteborg, ... das wäre toll!“
Am Beginn der Zukunftswerkstatt stand eine Kritikphase, in der sich einige Hauptprobleme herauskristallisiert haben. So wurde festgestellt, dass das Fahrradfahren an der Universität ein ziemlich schlechtes Image hat und oft nicht die nötige Wertschätzung bekäme. Dies zeige sich zum Beispiel in der zum Teil mangelhaften Infrastruktur: Mitarbeitende, die regelmäßig (und auch längere Strecken) mit dem Rad zur Arbeit fahren, sind etwa auf geeignete Dusch- und Waschmöglichkeiten angewiesen. Diese seien aber häufig nur spärlich vorhanden und nicht immer frei zugänglich. Außerdem fehle es an vielen Campusstandorten an Möglichkeiten, sein Fahrrad abzustellen und sicher zu befestigen. Auch das Wegenetz zur Universität sowie die Wegeführung auf dem Campus seien ausbaufähig.
Ideenfindungs- und prüfende Phase (Phasen 2 und 3)
Auf die Kritikphase folgte die Ideenfindungs- und prüfende Phase. Nachdem zunächst kreative (und auch utopische) Lösungsvorschläge für die Kritikpunkte erarbeitet wurden, wurden diese in einem zweiten Schritt einer kritischen Prüfung unterzogen.
Schnell wurde deutlich, dass es für ein detailliertes Fahrradkonzept nützlich wäre, auf statistische Daten zur Fahrradnutzung zurückgreifen zu können (Wer fährt? Wie oft? Wie weit? individueller Bedarf an Fahrradinfrastruktur?). Eine Evaluation (z. B. durch Studierende im Rahmen eines Seminars) wäre eine geeignete Maßnahme.
Als sehr konkrete Maßnahme wurden drei Flächen beim Von-Melle-Park-Campus herausgegriffen und vorgeschlagen zu prüfen, ob dort vernünftige Fahrradabstellanlagen (keine "Felgenkiller", zumindest teilweise überdacht) gebaut werden könnten. Die Vorbereitungen zu den anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten zum 100. Universitätsgeburtstag 2019 könnten hierfür ggf. genutzt werden. In diesem Zusammenhang sollte auch eine Recherche vorgenommen werden, was es für geeignete (flexible) Schließmöglichkeiten (Schloss am Bügel) gibt, um "konzertiertem Diebstahl" vorzubeugen durch vorhandene Schließanlagen am Standort.
Außerdem wurde deutlich, dass viele der angedachten Lösungen der in Phase 1 identifizierten Probleme mit einem hohen Koordinierungsaufwand verbunden sind. Hier hat sich im Verlauf der Zukunftswerkstatt mehr und mehr die Forderung nach einer zentralen Koordinierungsstelle, etwa in Form einer/eines Fahrradbeauftragten der UHH, herauskristallisiert. Wichtige Aufgaben einer solchen zentralen Koordinierungsstelle wären etwa die interne Kommunikation mit allen Interessensgruppen sowie die Erarbeitung eines langfristigen Konzeptes. Außerdem wäre es wichtig, sich stärker in verkehrspolitischen Entscheidungen der Stadt Hamburg zu engagieren und Kooperationen mit externen Partnern anzustoßen. Mit einer/einem Fahrradbeauftragten wäre es zudem für die Universität möglich, am ADFC-Fahrradcheck teilzunehmen und damit ein hilfreiches Werkzeug für die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur an der Universität zu nutzen.
Weiteres Vorgehen
Aus der Zukunftswerkstatt haben sich viele Anregungen für Verbesserungen der Fahrradinfrastruktur an der Universität Hamburg ergeben. Ein nächstes Treffen wird es voraussichtlich Anfang 2018 geben. Wenn Sie Interesse am Thema haben und sich für eine Förderung der Fahrradnutzung an der Universität einsetzen wollen oder einfach über die weiteren Entwicklungen informiert werden möchten, schreiben Sie uns gerne eine Mail an knu"AT"uni-hamburg.de.
Fotos und Text: Tobias Wegener