Sustainable rural development for water-scarce regions
Foto: Katharina Heider
Titel des Forschungsprojektes Sustainable rural development for water-scarce regions. |
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Projektverantwortliche Prof. Gertraud Koch Beteiligte Fachbereich(e) / Fakultät(en) GW-Fakultät (Kulturelle/ Digitale Anthropologie) |
Kontakt Prof. Gertraud Koch Tel.: +49 40 42838-2014 Universität Hamburg |
Hintergrund des Projektes
In mediterranen Ländern ist Wasserknappheit eines der drängendsten Probleme mit ernstzunehmenden ökologischen und ökonomischen Konsequenzen. In Südeuropa, wo 80% der Wasserentnahme durch die Landwirtschaft erfolgt, sind ländliche Gemeinschaften Wasserknappheit, Verarmung und einem Rückgang der Bevölkerungsanzahl ausgesetzt. Das hat soziale, infrastrukturelle und ökologische Auswirkungen wie den Verfall von Infrastrukturen, den Verlust an fruchtbarem Boden für die Nahrungsmittelproduktion, Desertifikation und mikroklimatische Verschlechterungen. Gleichzeitig ist das Management von Wasserknappheit eine seit langer Zeit bestehende Tradition in der mediterranen Landwirtschaft. Aus diesem Grund hat der südeuropäische ländliche Raum Beispielcharakter für die Erforschung von intelligenten, zukunftsorientierten Praktiken des Wassermanagements und bietet zur gleichen Zeit wichtige Ursprünge kultureller Identität sowie sozialer Bindungen. Potentielle Lösungen zur Verbesserung des Wassermanagements müssen sowohl die soziale Organisation des Wasserteilens, das traditionelle Wissen über Klima, Landwirtschaft und Ökologie als auch Daten aus der Forschung berücksichtigen. Die meisten Bemühungen zur Integration von vielfältigem Wissen in intelligente und nachhaltige Lösungen werden jedoch nicht im ländlichen Kontext unternommen, wo eine geringe Bevölkerungsdichte und technologische Fähigkeiten das Aufkommen der ICT (Information and Communication Technologies) begrenzen.
Zielsetzung des Projekts
Unser Ziel ist es, nachhaltiges Wachstum, nachhaltige Entwicklungen und soziale Inklusivität in ländlichen Regionen zu fördern und zu verbessern. Durch unsere Arbeit möchten wir zur Entwicklung von intelligenten ländlichen Ökonomien in wasserarmen mediterranen Regionen beitragen, indem wir Bildung, Wissen, Forschung und Innovation fördern. Außerdem sollen durch das starke Netzwerk aus akademischen und nicht akademischen Akteuren Wissens- und Kommunikationslücken zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor sowie akademischen, Regierungs- und Nicht-Regierungs-Organisationen, die an der Entwicklung einer nachhaltigen Zukunft der Landwirtschaft arbeiten, gefüllt werden.
Vorgehen/Methode
Unsere Methoden und wie wir sie in der Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen integrieren, werden wir im Untersuchungsgebiet Ricote, einer traditionellen landwirtschaftlichen Bewässerungsgemeinschaft in der Region Murcia im Süden Spaniens, erforschen. Mit diesem Bestreben bauen wir auf das Projekt „Adaptive Resilience in Drylands (ARiD)“, finanziert von der Alexander von Humboldt Stiftung, auf.
Durch eine methodologische Nutzenanalyse der digitalen Kartierung des traditionellen Wissens sollen neue Erkenntnisse in Bezug auf Wassermanagement und „smart rural development“ in wasserarmen Regionen gewonnen werden. Während wir quantitative (ökologische, meteorologische, ökonomische) und qualitative (traditionelle/s Wissen und Praktiken) Informationen miteinander in Verbindung setzen, untersuchen wir auch das Potential dieser Technologien zur Bewahrung, Erweiterung und Weitergabe von Wissen. Auch das traditionelle Wissen untersuchen wir auf seine Eignung zur Umsetzung von nachhaltigen Praktiken.
Die verschiedenen methodischen und theoretischen Ansätze erlauben uns zu verstehen, welche unterschiedlichen Voraussetzungen (Wissen, Wirtschaft, Kultur, Einrichtungen) im ländlichen Raum verfügbar sind. Im Anschluss testen wir die Vereinbarkeit verschiedener ICT, um Wissen für nachhaltige Lösungen auf dem Land zu bewahren und zu verbreiten.