Rückblick zum Vortrag „Mobilität in Großstädten heute und morgen – Auswirkungen auf die Universität Hamburg“
18. Oktober 2019, von Stefanie Reiter

Foto: Erik-Jan Ouwerkerk
Während seines Vortrags (PDF) zum Thema „Mobilität in Großstädten heute und morgen – Auswirkungen auf die Universität Hamburg“ am 25. September kam Dr. Weert Canzler vom Wissenschaftszentrum Berlin der Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik/Projektgruppe Mobilität zu folgendem Urteil: Der Verkehrssektor hinkt hinterher, die Eigenschaften „größer, schneller, weiter“ stechen den Faktor Energieeffizienz aus. Als möglichen Ausweg bringt er die Digitalisierung ins Spiel und ging anhand von Beispielen auf Paket-Alternativen ein, die lokale (Elektro-)Mobilitätsangebote, wie Bike-/Carsharing und ÖPNV, miteinander verbinden oder beschrieb Instrumente wie die City-Maut. Als übergreifende und noch zu bewältigende Problemstellung machte er zudem auf soziale Ungleichheiten in Bezug auf Zugänge zu Mobilitätsalternativen aufmerksam.
Im Anschluss ging Dr. Hilmar Westholm vom Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität in seiner Präsentation (PDF) auf die aktuelle Lage zu Mobilitätsfragen der Universität Hamburg ein. Neben dem Ist-Zustand zu Dienstfahrzeugen und Co. wurden Zukunftskonzepte und -ideen vorgestellt.
In der anschließenden Diskussion äußerte sich Dr. Canzler auf eine Frage zu Auswirkungen auf die Automobilindustrie, indem er deutlich machte, dass ein Strukturwandel kommen wird und dafür die Lösungen noch nicht auf der Hand liegen, aber die Automobilbranche dies eher ignoriere und eine Zwangserhaltung stattfinde, die einen Crash nur vor sich her schiebt, statt Lösungen anzubieten. Zudem wurden weitere konkrete Handlungsanweisungen für die Universität Hamburg angesprochen. Einsparpotenzial sieht Dr. Canzler beispielsweise noch durch den Ausbau des Themas Home Office. Weiter ergänzte er die Ausführungen von Dr. Westholm bezüglich des Ausbaus der Videotechnik. Diese müsse extrem gut sein, um wirklich eine Alternative für Dienstreisen darzustellen. In diesem Sinne sei auch insgesamt die Verknüpfung und der Austausch untereinander, zum Beispiel durch eine Art Selbstverpflichtung von Instituten um Kurzreisen zu vermeiden oder die Nutzung von Flotten- statt Privatfahrzeugen, ein probates Mittel um den ökologischen Fußabdruck der Universität Hamburg zu verkleinern.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Mobilitätsumfrage statt, die im September an der Universität Hamburg durchgeführt wurde. Die Umfrage wird derzeit ausgewertet. Die Ergebnisse werden in Kürze hier veröffentlicht.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für die anregende Diskussion im Anschluss.