Untersuchungsgegenstand dieses Teilprojektes ist die Erforschung von Mehrsprachigkeit in der regulären Patientenversorgung. Die Hauptforschungsfragen sind: Welche sprachlichen Ressourcen sind seitens der Mitarbeitenden vorhandenen? Welche sprachlichen Bedarfe bestehen auf Seiten der Patienten? Wie sind die derzeitige Praktiken und Wünsche an Unterstützung in der Versorgung nicht-deutschsprachiger Patienten?
Ziel ist die Schaffung einer systematischen Datengrundlage, um wissenschaftliche Aussagen tätigen zu können über Ressourcen und Bedarfe an sprachlicher Unterstützung und den Einsatz und die Barrieren im klinischen Alltag. Langfristiges Ziel ist die Verbesserung der medizinischen Versorgung für nicht deutschsprachige Patienten.
Konkretes Vorgehen: Mehrsprachigkeit wird anhand der stationären Versorgung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf analysiert. Dafür werden Mitarbeitenden der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie der Medizinischen Klinik Onkologie und Hämatologie befragt. Eine der Besonderheiten ist, dass alle Berufsgruppen, die im unmittelbaren Patientenkontakt sind, in die Untersuchung mit eingeschlossen werden. Ärzte & Therapeuten, Pflegende, Versorgungsassistenten und RaumpflegerInnen werden mit Hilfe eines Selbstauskunftsfragebogens befragt.
Untersucht werden die eigenen Sprachressourcen der Mitarbeitenden und deren Anwendung im klinischen Arbeitsalltag. Derzeitige Verständigungspraktiken mit nicht-deutschsprachigen Patienten und die Bedarfe an Unterstützung in der Versorgung dieser Patienten werden ebenfalls erforscht
Ergänzt wird die Studie durch eine umfassende Literaturrecherche zum Stand der Forschung zur Wirksamkeit professioneller Sprachmittlung in der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung, der Analyse bestehender professioneller Sprachmittlungs-Modelle in der Gesundheitsversorgung und der Analyse bestehender Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für medizinisches Personal zu interkulturellen Aspekten in der Gesundheitsversorgung.