Welcher Idee unterliegt der Freihandel und wie wirkt er sich in der Realität aus?
Mit Prof. Dr. Heiner Flassbeck, ehemaliger Chefvolkswirt der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD)
Im Rahmen der Ringvorlesung „Handeln gegen den Hunger“, organisiert von der Society for International Development (SID) Hamburg in Kooperation mit dem KNU, hielt Prof. Dr. Heiner Flassbeck am 28. Mai einen Vortrag zum Thema Freihandel im Hauptgebäude der Universität Hamburg vor rund 400 Interessierten.
Im Vordergrund stand dabei die Frage, welchen Konzepten der Freihandel folgt und wie sich Freihandel auf die Realität auswirkt. Denn nach Herrn Prof. Dr. Flassbeck leben wir in einem ökonomischen System, das wir bis heute kaum in allen Facetten begreifen können und das teilweise den Bezug zur Realität verliert. Statt dem Mantra zu folgen, dass alles gut werden wird, wenn sich alle Länder am internationalen Handel beteiligen, plädiert er für eine globale Übereinkunft zum Schutz vor Freihandel und einer Stärkung der einzelnen Länder. Freihandel sei demnach kein Weg für die Länder des globalen Südens, der Armut zu entkommen, sondern verstärke diese vielmehr.
Im Anschluss an den Vortrag folgte eine spannende Diskussion, in der die Zuhörerinnen und Zuhörer ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Thematik einbrachten und gezielte Nachfragen stellten.
Eine Videoaufzeichnung des Vortrages von Lecture2Go finden Sie hier.
(ungerechter) Handel im Hamburger Hafen
Bei schönstem Sommerwetter am Mittwochabend, den 30. Mai, startete die alternative Hafenrundfahrt zur Erkundungstour durch den Hamburger Hafen. Viele verschiedene Orte, die einen Bezug zum globalen Handel haben, wurden gezeigt, umso einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Während der Tour wurde die Relevanz des Hafens für unseren Alltag deutlich: Es gibt heute kaum noch Waren in Deutschland, die nicht in einem Container verpackt in Hamburg ankommen.
Die 50 Teilnehmenden bekamen eine Idee davon, was der Hafen in Hamburg mit dem Welthandel Europas mit Afrika, Asien und Lateinamerika zu tun hat. Man erfuhr unter anderem warum Schrott ein Exportschlager ist, wohin er von Hamburg aus verschifft wird und wer von dem ungleichen Handel zwischen Nord und Süd profitiert.
Die Alternative Hafenrundfahrt fand im Rahmen der Ringvorlesung „Handeln gegen den Hunger“ statt, organisiert von der SID in Kooperation mit dem KNU und wurde von der Hafengruppe Hamburg durchgeführt.