Nachhaltige Hochschule – Nachhaltige Gesellschaft
Der Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess, der nur funktionieren kann, wenn gesellschaftliche Akteure zusammenarbeiten und Wege finden, die unterschiedlichsten Interessen in Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen.
Verschiedene Veranstaltungen haben sich im Rahmen der Aktionstage mit diesen Themen befasst:
Fair Trade Uni Hamburg?! Von Bananen zu IT-Geräten
Wie viele Produkte, die auf dem Campus verkauft werden, sind aktuell fair gehandelt? Und wie kann dieser Anteil gesteigert werden? Im Rahmen der Aktionstage Nachhaltigkeit wurden diese und ähnliche Fragen im Workshop "Fair Trade Uni Hamburg?! Von Bananen zu IT-Geräten" am 30. Mai 2017 diskutiert: Nach der Vorstellung des Projekts Fair Trade University erörterten die Teilnehmenden die Bemühungen der Universität Hamburg, das Thema Fair Trade sowohl im Einkauf als auch in der Bildungsarbeit zu stärken.
Fair gehandelter Kaffee ist vielleicht ein erster Schritt, aber die unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten großen Potenziale liegen bei anderen Produkten. Die Universität beschafft über den zentralen Einkauf jährlich Waren im Wert von ca. 60 Mio. Euro. Schon jetzt wird dabei auf Nachhaltigkeitskriterien Rücksicht genommen, z.B. über die Berücksichtigung von Produktlebenszyklen und die Kosten, die bei solcher Betrachtung für die Universität entstehen, aber auch durch den standardmäßigen Einkauf von Recycling-Papier und den angestrebten Einkauf von Kaffee aus fairem Handel. Auch im Bereich der Bildungsarbeit gibt es schon jetzt eine Reihe Veranstaltungen zu Fair Trade und Nachhaltigkeit an der Universität.
Es referierten: Christine Priessner (Projektkoordinatorin „Fair Trade Stadt Hamburg“), Meike Schickhoff (Studentische Vertreterin im Akademischen Senat) und Dr. Hilmar Westholm (KNU), der die Veranstaltung auch moderierte.

Foto: UHH/Kranz

Foto: UHH/Kranz

Foto: UHH/Werner
EcoMap
Mit einem Aktionsstand hat das oikos Projekt EcoMap auf seine interaktive Stadtkarte aufmerksam gemacht, die nachhaltige und umweltbewusste Restaurants, Supermärkte, Bars oder Einkaufsmöglichkeiten rund um den Campus auflistet.
Ziel der EcoMap ist es, das Bewusstsein für die Verfügbarkeit von nachhaltigen Produkten, die einen gewissen Grad an sozialen und ökologischen Standards erfüllen, sowohl zu wecken als auch zu steigern. Studierende, Einwohner*innen und auch Touristen der Stadt Hamburg können sich damit mehr für das Thema des nachhaltigen Konsums inspirieren lassen. Das EcoMap Team setzt sich aus Studentinnen und Studenten der Universität Hamburg zusammen, die aus verschiedenen Studienrichtungen und unterschiedlichen Semestern kommen. Das Projekt entstand im Studienjahr 2014 und freut sich immer über neue Mitglieder, die sich in dem Projekt einbringen möchten.


Fotos: UHH/Palm
Film "Future d‘espoir"
Das GeoKino*Kollektiv zeigte im Rahmen der Aktionstage den Film „Futur d‘Espoir“. Der Film beschäftigt sich mit der Frage, welche landwirtschaftlichen Alternativen zu einer globalen, industrialisierten und auf Umweltausbeutung basierenden Massenproduktion von Lebensmitteln bestehen und ob die Methoden der sogenannten „alternativen Landwirtschaft“ die Welt wirklich nachhaltig ernähren können. Auf der Suche nach Antworten auf diese Frage reiste der Regisseur Guillaume Thébault durch die Schweiz und traf sich mit Bio-Landwirten, Botanikern, Schriftstellern, Ökonomen und anderen Menschen mit Erfahrungen zum Thema einer alternativen Landwirtschaft. Der Film zeigt auf, wie schlecht es um die Nachhaltigkeit der Produktion eines Großteils unserer Lebensmitteln steht, ist dabei jedoch auf positive Lösungen fokussiert, zu denen jeder seinen Beitrag leisten kann.
Nach der Filmvorführung am Dienstagabend stand Matthias von Mirbach vom Kattendorfer Hof den ca. 70 Besucherinnen und Besuchern für Fragen zur Verfügung: Diskutiert wurde insbesondere die Solidarische Landwirtschaft als ein positiver Gegenentwurf zur Intensivlandwirtschaft.
Fotos: GeoKino*Kollektiv/Palm
Wer entscheidet was nachhaltig ist? Die Universität Hamburg im Spannungsfeld von Stakeholder-Ansprüchen
In dem KNU-geförderten Projekt „Messung und Bewertung der Nachhaltigkeit der Universität Hamburg“ werden theoriegeleitete Rollen und mögliche Leistungen einer Universität im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung erforscht. Aktuell steht die Identifikation von relevanten Stakeholder(-gruppen) für eine nachhaltige Universität Hamburg im Fokus sowie deren Erwartungshaltung an nachhaltigkeitsspezifische Beiträge einer Universität.


Fotos: UHH/Palm
Der Vortrag "Wer entscheidet was nachhaltig ist? Die Universität Hamburg im Spannungsfeld von Stakeholder-Ansprüchen" am Mittwochmorgen, den 31. Mai, stellte zunächst theoretische Grundlagen der Stakeholder-Theorie für Hochschulen vor, um anschließend auf erste Ergebnisse sowie weitere Schritte einzugehen.
Dem Vortrag folgte eine spannende Diskussion, in der die ca. 20 Besucherinnen und Besucher ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Thematik einbrachten.
Es referierten Colin Bien (WISO-Fakultät), Prof. Dr. Hermann Held (Min-Fakultät) und Dr. Remmer Sassen (WISO-Fakultät).