Motiv „... in Bewegung bleiben"
Der Begriff „Bewegung“ ist vielleicht nicht der erste, der im Nachhaltigkeitskontext fällt, ein Zusammenhang ist jedoch sogar in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDGs) dargelegt: Das dritte SDG zielt darauf ab, ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern. Bewegung trägt auf unterschiedliche Weise zu einem gesunden Leben bei und kann dabei primär präventiv, d. h. vor chronischen Erkrankungen schützend, sekundär reaktiv, d. h. bei bereits vorliegenden Risikofaktoren, oder rehabilitativ wirken. [1]
Wirkung von Bewegung auf die Gesundheit
Einerseits fördert Bewegung die körperliche Gesundheit, indem sie Übergewicht und Adipositas sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt; letztere sind die häufigste Todesursache in Deutschland.[2][3][4] Zudem kann, unabhängig vom Körpergewicht, ein angemessenes Maß an Bewegung zu geringerem Risiko führen, an verschiedensten Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2, Brust- und Darmkrebs oder Osteoporose zu leiden.[2][5][6][7] Auch wenn Bewegung kein Heilmittel gegen Nikotinabhängigkeit ist, so kann sie doch das Verlangen nach einer Zigarette senken[8] und so zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (Unterziel 3.a des oben genannten SDGs) beitragen. Ein positiver Effekt auf die körperliche Gesundheit kann nicht nur durch sportliche Betätigung, sondern auch durch körperliche Aktivitäten im Alltag erzielt werden, zum Beispiel durch Fahrradfahren zur Arbeit oder zügiges Spazierengehen.[2]
Andererseits trägt Bewegung zur psychischen Gesundheit bei und unterstützt das Unterziel 3.4 der SDGs („Bis 2030 […] die psychische Gesundheit und das Wohlergehen fördern“). Bewegung steigert das psychische Wohlbefinden und wirkt Angst und Depressionen entgegen.[9] Des Weiteren kann Bewegung einen positiven Effekt auf das Selbstbild und die Selbstsicherheit haben[9] und zu besserer kognitiver Leistungsfähigkeit führen.[1] Durch körperliche Aktivität wird der Aufbau von Verschaltungen im Gehirn gefördert, während mangelnde Bewegung zu starkem Abbau der weißen Substanz um den Hippocampus führt. Diese Region des Gehirns ist für das Lernen, das Erinnern, für das Verarbeiten von Informationen und für das Sprechen zuständig.[10]
Quellen
[1] Lippke, Sonia/Vögele, Claus. (2006). Sport und körperliche Aktivität, in: B. Renneberg/P. Hammelstein (Hrsg.). Gesundheitspsychologie (S. 195-216). Springer Medizin Verlag Heidelberg. DOI 10.1007/978-3-540-47632-0_12.
[2] Robert Koch Institut (2015). Gesundheit in Deutschland. Gesundheitsberichterstattung des Bundes gemeinsam getrgen von RKI und Destatis. Abgerufen am 06.04.2018.
[3] Sofi F, Capalbo A, Cesari F et al. (2008). Physical activity during leisure time and primary prevention of coronary heart disease: an updated meta-analysis of cohort studies. Eur J Cardiovasc Prev Rehabil 15(3):247-257.
[4] Statistisches Bundesamt. (2014). Gesundheit – Todesursachen in Deutschland. Fachserie 12, Reihe 4. Destatis, Wiesbaden.
[5] Wolin KY, Yan Y, Colditz GA et al. (2009). Physical activity and colon cancer prevention: a meta-analysis. Br J Cancer 100(4):611-616.
[6] Steindorf K, Ritte R, Eomois PP et al. (2013). Physical activity and risk of breast cancer overall and by hormone receptor status: the European prospective investigation into cancer and nutrition, in: Int J Cancer 132(7):1667-1678. Aufgerufen am 06.04.2018.
[7] Langsetmo L, Hitchcock CL, Kingwell EJ et al. (2012). Physical activity, body mass index and bone mineral density-associations in a prospective population-based cohort of women and men: the Canadian Multicentre Osteoporosis Study (CaMos). Bone 50(1):401-408.
[8] Kate Janse Van Rensburg & Adrian Taylor & Abdelmalek Benattayallah & Tim Hodgson. (2012). The effects of exercise on cigarette cravings and brain activation in response to smoking-related images, in: Psychopharmacology 221:659-666. DOI 10.1007/s00213-011-2610-z. Aufgerufen am 06.04.2018.
[9] Plante, T. G. & Rodin, J. (1990). Physical fitness and enhanced psychological health, in: Current Psychology: Research and Reviews, 9, 3-24.
[10] Steindorf K, Ritte R, Eomois PP et al. (2013). Physical activity and risk of breast cancer overall and by hormone receptor status: the European prospective investigation into cancer and nutrition, in: Int J Cancer 132(7):1667-1678.
[11] Thompson Coon, J. et al. (2011). Does Participating in Physical Activity in Outdoor Natural Environments Have a Greater Effect on Physical and Mental Wellbeing than Physical Activity Indoors? A Systematic Review, in: Environ. Sci. Technol., 2011, 45 (5), pp 1761-1772. DOI: 10.1021/es102947t. Aufgerufen am 06.04.2018.
[12] Techniker Krankenkasse. (2016). Beweg Dich, Deutschland! TK-Bewegungsstudie 2016, S. 11. Aufgerufen am 06.04.2018.
[13] DAK Gesundheit. (2018). FitnessPause: Bürogymnastik für jeden Tag. Aufgerufen am 09.04.2018.
[14] Gesundheit.de (2018). Fit im Büro – was kann jeder tun? Aufgerufen am 09.04.2018.
[15] KUS-Portal Universität Hamburg. Übungsanleitungen für den Arbeitsplatz. Aufgerufen am 09.04.2018.
[16] Universität Hamburg. (2018). Stabsstelle Gesundheitsmanagement. Aufgerufen am 09.04.2018.
[17] KUS-Portal Universität Hamburg. Gesundheitsaktionen. Aufgerufen am 09.04.2018.
[18] KUS-Portal Universität Hamburg. Mit dem Rad zur Arbeit. Aufgerufen am 09.04.2018.
[19] KUS-Portal Universität Hamburg. Übungsanleitung „Copy and Move“. Aufgerufen am 09.04.2018.
[20] Hamburger Hochschulsport. Aufgerufen am 09.04.2018.
[21] Hamburger Hochschulsport. Angebote für Beschäftigte. Aufgerufen am 09.04.2018.
[22] Hamburger Hochschulsport. PausenExpress. Aufgerufen am 09.04.2018.
[23] Wollesen, Bettina/Mattes, Klaus. (2008). BASE als Konzept zur betrieblichen Gesundsheitsförderung bei Tätigkeiten mit häufigen manuellen Lastenhandhabungen, in: M. Knoll/A. Woll (Hrsg.). Sport und Gesundheit in der Lebensspanne: Jahrestagung der dvs-Kommisson Gesundheit vom 10.-11. April 2008 in Karlsruhe (S. 314-318). Aufgerufen am 06.04.2018.
[24] Universität Hamburg (2018). Forschungslandkarte – BASE. Aufgerufen am 06.04.2018.
[25] Universität Hamburg (2018). Forschungslandkarte – Männer und Gesundheit. Aufgerufen am 06.04.2018.